Auf die Plätze!

Citizen Science in deiner Stadt

Vom Entwicklungsworkshop bis zum Usability-Test: Mit neuen Ideen in die Zukunft

Bild: R. Hecht / IÖR-Media

Zur Stärkung und Verstetigung von Citizen Science im lokalen Raum wurden weitere Preisgelder an die Preisträger*innen verliehen. Gefördert werden produkt- und handlungsorientierte Ideen, die auf den bisherigen lokalen Citizen-Science-Projekten aufbauen oder diese weiterentwickeln. Das Projekt Colouring Dresden gibt Einblicke.


Anforderungsworkshop

Um die Verbesserung der mobilen Benutzeroberfläche von Colouring-Dresden ging es in einem ersten Workshop mit aktuellen und potenziellen Nutzer*innen der Plattform. Konkret ging es darum,  Optimierungspotenziale zu finden, die die Plattform benutzerfreundlicher für das Mappen unterwegs machen. Im Ergebnis zeigte sich, dass einfache, übersichtliche Eingabemasken und weniger störende Elemente die Konzentration erheblich unterstützen. Als besonders hilfreich wurden zudem neue Funktionen wie Tooltips auf Mobilgeräten sowie verständliche Symbole für eine intuitive Bedienung eingeschätzt. 

Mehrere Menschen sitzen in einem Halbkreis und hören einer Person zu, die erzählt und auf einem Whiteboard Notizen macht.
Foto: T. Danke / IÖR-Media

Dear Future Festival

Das Thema „Energie im Quartier“ stand im Mittelpunkt eines Workshops mit Bürger*innen aus Dresden-Johannstadt im Rahmen des Dear Future Festivals. Gegenstand war die Frage, welche Energiethemen – wie z.B. der individuelle Stromverbrauch, die Energieeffizienz von Gebäuden oder der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstromverbrauch im Quartier – die Bewohner*innen besonders interessieren. Die Erkenntnisse aus dem Workshop bilden die Grundlage für eine neue „Energie-Kachel“ auf der Plattform „Colouring Dresden“. Zukünftig soll diese es Bürger*innen ermöglichen, spezifische Energie- und Gebäudeinformationen gemeinsam erfassen und vergleichen zu können. Außerdem ging es bei dem Workshop darum, wie die Benutzeroberfläche dieser Energiekachel aufgebaut sein sollte, um eine möglichst einfache und intuitive Bedienung zu gewährleisten.

Personen sitzen in einem Kreis in einem gemütlich anmutenden Raum zusammen. Im Hintergrund steht ein Klavier, Pflanzen und an der Wand hängen Bilder.
Foto: R. Hecht/IÖR-Media

Papierprototypen

Um am Ende eine funktionale, bedienungsfreundliche und auch optisch ansprechende Benutzeroberfläche zu haben, nutzt man tatsächlich Papierprototypen. Mit diesen, bunten Stiften und viel Platz auf dem Arbeitstisch werden Elemente für die Anwendung hinzugefügt, entfernt, verschoben und neu zusammengefügt, bis die optimale Oberfläche gefunden ist.  

Auf einem Tisch sind viele Papiere, Karten und Stifte ausgebreitet.
Foto: Colouring Dresden Team / IÖR-Media

Entwicklungsumgebung

Hat man einmal eine Idee für die optimale Benutzeroberfläche, geht es darum, diese mit Browser-Entwicklungswerkzeugen zum Leben zu erwecken. Direkt am Rechner wird nun live ausprobiert und getestet. Auf dieser Grundlage wiederum werden die Einstellungen so lange angepasst und verfeinert, bis die Benutzeroberfläche ein möglichst optimales Nutzererlebnis ermöglicht.

Auf dem Screenshot sieht man eine Karte auf der linken Seite des Bildschirmes und den dazugehörigen Code auf der rechten Seite.
Quelle: Colouring Dresden Team / IÖR-Media

Usability-Test

Nach Entwicklungsworkshops, Papierprototypen und Entwicklung am Rechner holt man sich bei der Entwicklung von Benutzeroberflächen am Ende des Prozesses wieder direkt Feedback von Testnutzer*innen in einem so genannten Usability-Test-Workshop. Die Teilnehmenden probieren hier das neue Design mit unterschiedlichen Anwendungsszenarien aus. Dabei „denken sie laut“ (Think-Aloud-Methode) über ihr Tun und die einzelnen Funktionen nach. Dieses spontan geäußerte Feedback gibt wertvolle Einblicke in die konkrete Nutzungssituation, um die Oberfläche weiter zu optimieren, eventuelle Problemstellen auszumerzen und weitere Entwicklungsschritte zu planen. 

Man sieht Menschen beim Usabilty-Test zusammensitzen. Sie blicken gemeinsam auf Abbildungen, die auf dem Tisch liegen. Im Hintergrund stehen Laptops auf einem Tisch, man sieht Stühle und Tische und Pflanzen vor einer Fensterfront.
Foto: Colouring Dresden Team / IÖR-Media

SAX FDM Open Data Award

Seit März 2023 trägt „Colouring Dresden“ Gebäudemerkmale auf einer offenen und interaktiven Plattform zusammen. Bürgerforschende gestalten die Plattform mit und sammeln Daten, welche anschließend nicht nur anderen Forschungsprojekten, sondern auch Planungsbüros oder Privatpersonen kostenfrei zur Verfügung stehen. Neben den Daten sind auch alle Entwicklungsschritte und der Code der Plattform offen abrufbar. Für diesen innovativen Ansatz wurde das Projekt beim SaxFDM Open Data Award 2024 mit dem zweiten Preis ausgezeichnet! Der Open-Data-Ansatz soll im Projekt weiterverfolgt werden. "Das schafft Transparenz und fördert Wissensaustausch: Und so können wir gemeinsam Lösungen entwickeln, um Dresden nachhaltiger und klimaresilienter zu gestalten", sagt Tabea Danke vom Projekt-Team.

Auf dem sieht man das Projektteam mit einem Award des 2. Platzes vor einem Aufsteller mit der Aufschrift "SaxFDM Forschungsdatenmanagement in Sachsen".
 Foto: S. Della Chiesa / IÖR-Media