Wir freuen uns, euch unsere zehn Wettbewerbs-Finalist*innen vorzustellen! Aus zahlreichen Einreichungen hat unsere Wettbewerbsjury zehn Ideenskizzen ausgewählt, die ab sofort in den Ideensprint starten. Bis Ende Juli haben die Finalist*innen jetzt Zeit, ihre Ideen zu einem Konzept weiterzuentwickeln. Drei der Vorhaben werden im September von der Jury ausgezeichnet und erhalten ein Preisgeld von jeweils 50.000 Euro, um ihre Idee auf die Plätze zu bringen. In den folgenden Wochen könnt ihr unsere Finalist*innen und ihre Pläne hier auf dem Blog noch genauer kennenlernen. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Ideensprint!
Hamburg
COMMUNITY HEALTH – GESUNDHEIT UND WOHNEN AUF DER VEDDEL
Eine Ideenskizze von: Gruppe für Stadtteilgesundheit und Verhältnisprävention e.V. (Poliklinik Veddel), Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Das Projekt Community Health – Gesundheit und Wohnen auf der Veddel etabliert ein partizipatives Forschungs- und Präventionsvorhaben an der Schnittstelle zwischen Sozialepidemiologie, Gemeinwesenarbeit und Gesundheitsförderung. Anknüpfend an die Ergebnisse des Community Health Survey Veddel, einer partizipativen Querschnittserhebung, wird das Projekt die in dem Survey aufgeworfene Thematik Wohnen und Gesundheit aufgreifen und vertiefend untersuchen. Die gemeinsame Erarbeitung von belastenden und protektiven Wohnsituationen und deren Einfluss auf die Gesundheit soll dabei als Basis für die Entwicklung von Präventionsprogrammen dienen. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Wohnen als soziale Determinante von Gesundheit und der damit einhergehende Wissensaustausch stellt bereits für sich genommen ein zentrales Ziel des Forschungsvorhabens dar. Durch den partizipativen Prozess sollen darüber hinaus Empowermentprozesse und ein Bewusstsein für die eigene Handlungsfähigkeit der Anwohner*innen gefördert werden.
Coburg
DEN SOMMER IM GRÜNEN GENIEßEN: GROß UND KLEIN ENTWICKELN MIT CITIZEN SCIENCE NACHHALTIGE LÖSUNGSANSÄTZE
Eine Ideenskizze von: Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, Oskar-Hacker-Stiftung, Transferkooperationspartner: Initiative Green Deal 2030, Stadt Coburg, Transferkooperationspartner: Gemeinde Ahorn
Die Mainregion hat ein Hitze- und Trockenheitsproblem: Im Sommer gibt es hier besonders viele Hitzetage über 30 Grad, aber wenig Niederschlag. In den letzten Sommern waren viele Gras- und Beetflächen verdorrt. Und die Zahl der Hitzetage soll weiter steigen - bis 2050 um 60-220%. Diesen Veränderungen wollen die Einreichenden in Coburg Stadt und Land aktiv gemeinsam begegnen. Gemeinsam mit Bürger*innen aller Altersstufen sollen im Sinne intergenerativer Citizen Science alltagsfähige, klimafreundliche und sommerfeste Konzepte für Gärten und urbane Grünanlagen erforscht werden. Damit wir den Sommer auch in Zukunft im Grünen genießen können! In partizipativen Workshops sollen gemeinsam mit Forscher- und Entdecker*innen aus der Zivilgesellschaft lokal angepasste Ansätze entwickelt und erprobt werden. Der öffentlich zugängliche Landschaftspark von Schloss Hohenstein in Ahorn bietet ein optimales Experimentierfeld. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in die geplante Erneuerung des Schlossparks einfließen. Die physischen Ergebnisse der Workshops, ein „Kräuterlabor“ zum Thema Wasserverbrauch, ein nachbaubares „Klima-Insektenschloss“ für Biodiversität sowie ein „Cooles Feuchtbiotop“ zum Thema Temperaturregulation bleiben im Park öffentlich zugänglich und machen Citizen Science als zukunftsweisenden Ansatz vor Ort langfristig sicht- und greifbar.
Duisburg
DIE FOOD-FORSCHER*INNEN – WIE ESSEN DUISBURG VERBINDET
Eine Ideenskizze von: Institut für offene Gesellschaftsstudien Duisburg gGmbH, Katholische Erwachsenen- und Familienbildung im Bistum Essen gGmbH
Jeder is(s)t anders. Was wir essen, wie wir Nahrung zubereiten oder welchen Sitten wir beim Essen folgen, ist individuell unterschiedlich. Zugleich ist die Entscheidung darüber, welche Lebensmittel wir essen, welche Rezepte wir kochen, welche Tischsitten wir pflegen und wie für uns echte Gastfreundschaft aussieht, von der Gesellschaft beeinflusst. Das Projekt möchte sich auf gesellschaftliche Aspekte von Essen und Ernährung fokussieren und mehr über Essvielfalt als Ausdruck urbaner Diversität im Ruhrgebiet am Beispiel der Stadt Duisburg erfahren. Übergreifend werden mit dem Projekt Antworten auf zwei Forschungsfragen gesucht: Wie wird aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Perspektiven auf Essen und Ernährung in Duisburg geschaut und wie tragen Essen und Ernährung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei? Diesen Fragen sollen mit Schüler*innen aus Duisburg unter Berücksichtigung geschlechts- und bildungsherkunftsspezifischer sowie ethnischer und kultureller Differenzen nachgegangen werden. Ziel ist es am Beispiel der Stadt Duisburg zu analysieren, wie in gesellschaftlichen Teilsystemen gegessen und darüber gedacht wird und welche gesellschaftlich verbindenden Aspekte sich erkennen lassen. Die Food-Forscher*innen weisen heterogene soziale, ethnische und kulturelle Hintergründe auf. Mit Citizen Science können die Ressourcen, die in dieser heterogenen Vielfalt verortet sind, in die Forschung zu gesellschaftlichen Perspektiven auf Essen und Ernährung einfließen.
Berlin
GRÜNE OASEN ODER NACHVERDICHTUNG? – WIRKUNG INNERSTÄDTISCHER KLEINGARTENANLAGEN AUF DAS STADTKLIMA
Eine Ideenskizze von: FOSSGIS e.V., Technische Universität Berlin, Kleingartenkolonie "Am Stadtpark I" e.V.
Der Klimawandel begünstigt extreme Hitze- und Starkregenereignisse mit erheblichen Auswirkungen auf städtische Gebiete. Innerstädtische Kleingärten haben ein hohes Potenzial, diese Auswirkungen abzumildern. Das Projekt möchte wissen, wie Kleingärten Hitzewellen für die Menschen erträglicher machen, indem sie z.B. die Stadt kühlen. Kleingärten sind derzeit kaum kartiert, es gibt hier beispielsweise keine Baumkataster oder Mikroklimadaten. Eine Ausnahme stellt die Berliner Kleingartenkolonie „Am Stadtpark I“ dar, auf deren 120 Parzellen ca. 500 Obstgehölze in OpenStreetMap kartiert sind. Jedoch fehlen auch hier die mikroklimatisch relevanten Parameter wie Baum- bzw. Stammhöhe und Kronendurchmesser. Anhand dieser Kolonie soll eine Methode zur Erfassung von Landoberflächenstrukturen entwickelt werden, die relevant für die Ausbildung eines typischen Mikroklimas sind. Dazu machen werden offene Geodaten für Citizen Science nutzbar gemacht und die fehlenden Informationen über kleinräumige Vegetation ergänzt. Diese Daten sollen bevorzugt in OpenStreetMap eingepflegt werden. Die von den Bürger*innen erfassten Informationen gehen zusammen mit den meteorologischen Messungen als Eingangsdaten in Szenariorechnungen („Vorher-Nachher“) mittels hochaufgelöster Computermodelle ein. Dies ist hier besonders relevant, da ein Teil des Projektgebiets bereits durch verbindliche Planungen im Zuge der Nachverdichtung der Berliner Innenstadt für eine Bebauung vorgesehen ist. Der hier entwickelte Citizen-Science-Ansatz kann zukünftig auch auf weitere Kleingartenkolonien angewendet werden. So könnte die klimatische Wirkung innerstädtischer Kleingartenanlagen insbesondere im Zusammenhang mit städtebaulichen Eingriffen und Nutzungsänderungen besser und transparenter quantifiziert werden.
Witten
HEIMAT RELOADED: GEMEINSAM HABEN WIR DAS WIR AUF DEN SOCKEL
Eine Ideenskizze von: Kulturforum Witten, Verein für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark e.v. mit Sitz im Märkischen Museum
Die aktive Beheimatung, die Identifikation mit der eigenen Heimat ist eine zentrale Herausforderung, wenn man die Verantwortung der und des Einzelnen für seine Umgebung und den Zusammenhalt der lokalen Zivilgesellschaft stärken möchte. Insbesondere verantwortliches, nachhaltiges Handeln vor Ort wird durch eine Identifikation mit dem Nahraum, mit der Heimat, gestärkt. In den Depots Märkischen Museum Witten lagert eine orts- und heimatgeschichtliche Sammlung kultur- und alltagshistorischer Objekte, die seit Jahrzehnten nicht mehr gezeigt wird und auch schon lange nicht mehr in einem Zustand ist, dass sie gezeigt werden könnte. Dabei besteht in der Bevölkerung eine Erinnerung und ein reges Interesse an dieser Sammlung, das immer wieder zur Sprache kommt. Diese Sammlung soll revitalisiert werden – aber nicht auf konventionelle Weise. Vielmehr soll die Gelegenheit genutzt werden, aus den alten Heimatbeständen eine Sammlung zu machen, die tatsächlich allen Wittener*innen – auch den erst unlängst zugezogenen oder zukünftig zuziehenden – gehört, ihre Geschichte und Identität abbildet und zukünftig in dieser Form dynamisch weitergeführt werden kann. Denn natürlich verändern sich auch Witten, sein Umland und die Menschen, die dort leben. Mit der Ideenskizze wird die Vision eines Neuen Heimatmuseums verfolgt, das die gut etablierte Definition eines Museums tatsächlich erfüllt: das sammelt, bewahrt, erforscht und präsentiert – und das auf allen Ebenen konsequent bürgerschaftlich.
Koblenz
KAKTUS – „KULTURELLERTRANSFER ALS KITT UNSERER GESELLSCHAFT”
Eine Ideenskizze von: Universität Koblenz, Institute for Social & Sustainable Oikonomics Koblenz, Beirat für Migration und Integration, M*power - Fachstelle für Betroffenenstärkung und Demokratieentwicklung
Grundvoraussetzung der Umsetzung vieler Nachhaltigkeitsziele und zugleich übergeordnetes Ziel sind eine soziale Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt, der wiederrum auf einer Stärkung der Rolle der Zivilgesellschaft und gesellschaftlichem Engagement liegt. Aktuelle Geschehnisse berücksichtigend ist unsere Gesellschaft von einer transkulturellen Struktur geprägt, die mit der Zunahme der Aufnahme von Geflüchteten und Zuwander*innen als Herausforderung empfunden wird. Noch nie waren, laut UNHCR, seit dem Zweiten Weltkrieg mehr Menschen auf der Flucht und auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Dabei wird noch immer danach gefragt, wie sich Geflüchtete und Zuwander*innen integrieren können bzw. was die Gesellschaft zu einer gelungenen Integration beitragen kann. Die Ideenskizze versucht diesen defizitären Blickwinkel zu verlassen und hin zu einer gewinnbringenden Perspektive, das Zusammenleben mit Geflüchteten und Zuwander*innen durch einen kulturellen Transfer als neuen Kitt des gesellschaftlichen und sozialen Zusammenhalts zu betrachten. Ausgangspunkt in Koblenz ist dabei ein starkes bestehendes Netzwerk, welches vor allem im Beirat für Migration und Integration zusammenläuft. Viele größere Vereine und Organisationen sind starke Netzwerkpartner*innen. Weniger, auch in der Öffentlichkeit bekannt und organisatorisch schlechter vernetzt sind kleinere und ehrenamtliche Partner*innen, gerade aus dem kulturellen Bereich. Diese Bürger*innen braucht es jedoch, um nicht nur das gesamte Netzwerk zu stärken, sondern vor allem, um den noch immer allgemein in der Gesellschaft herrschenden defizitären Blickwinkel zu verlassen. Ziel ist neben der Sichtbarmachung des bestehenden Netzwerkes, besonders der so genannten schwachen und losen Verbindungen, langfristig die Stärkung und Ausbildung eines Multiplikatorennetzwerkes von dialogisch kulturellen Partner*innen, auch über die Stadtgrenzen von Koblenz hinaus. #weiterwachsen
Kiel
KIEL IN POSTKOLONIALER PERSPEKTIVE
Eine Ideenskizze von: Universitätsbibliothek Kiel, Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert / Stadtarchiv Kiel, Aktion Kinder- und Jugendschutz SH e.V., Christian-Albrechts-Universität
Kolonialismus ist kein historisch abgeschlossenes Thema, sondern ein lebhafter Prozess, der bis heute Auswirkungen zeigt. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, auch die als Kolonialmacht, ist essenziell für eine gesellschaftliche Identität. Aufgrund fehlender schulischer und zivilgesellschaftlicher Angebote hat ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland kaum die Möglichkeit, diese Rolle zu reflektieren. Gerade Hafenstädte, die als Knotenpunkte des Überseehandels und als Stützpunkte militärischer und ziviler Flotten dienten, waren direkt an der Ausbeutung kolonialisierter Länder beteiligt. Der kritische Stadtrundgang der Initiative 'Kiel postkolonial‘ zeigt: Auch Kiels koloniale Vergangenheit ist im Stadtbild überall zu finden. In Vorlesungsverzeichnissen und Hochschulschriften der Christian-Albrechts-Universität sowie in im Schulunterricht verwendeten Lehrbüchern werden die Zeugnisse einer von Rassismus und Nationalismus geprägten Vergangenheit der Stadt unreflektiert weitergegeben. 'Kiel in postkolonialer Perspektive' will gemeinsam mit interessierten Kieler*innen die (post-)koloniale Vergangenheit und Gegenwart Kiels in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und Entwicklungslinien über mehrere Zeitschichten von der Kolonial-, über die NS-Zeit bis zur Gegenwart sichtbar machen. Über die aktive Zusammenarbeit mit den Citizens bietet sich die Möglichkeit, ein problemorientiertes und -bewusstes Verstehen der Vergangenheit zu fördern, das bestenfalls zu einer kreativ-künstlerischen Neu- und Umbewertung postkolonialer Kontinuität im Stadtbild führt und eine kritische Erinnerungskultur fördert.
Saarbrücken
PROJEKT MICROBELIX – MIKROBIELLE ARTENVIELFALT IM SAARLAND
Eine Ideenskizze von: Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, Naturlandstiftung Saar
Das Projekt „Microbelix“ will gezielt Räume mit besonders hoher biologischer Diversität untersuchen. Hierzu sammeln Citizen Scientists im Rahmen geführter Touren Proben und erhalten gleichzeitig wertvolle Information zu den Themen antimikrobielle Resistenz und biologische Vielfalt im Großen und im Kleinen, sowie Einblicke in den wissenschaftlichen Prozess und das Ökosystem Boden als schützenswertes Gut. Mit Hilfe metagenomischer Analysen, können in kurzer Zeit tiefe Einblicke in die biologische Diversität der gesammelten Proben ermittelt werden. Die aufbereiteten Daten werden an die Citizen Scientists kommuniziert – später folgen Mikroskopie-Aufnahmen zu den isolierten Mikroorganismen und Infos zu deren weiterer Verwendung. Die Biodiversitätsdaten sollen sowohl zur Priorisierung der Bodenproben, für die Isolierung von Bodenbakterien, als auch für die Ableitung von Aussagen zu ökologischen Fragestellungen genutzt werden. Ein Forschungsaspekt soll die Auswirkung des Klimawandels auf die Bodenbakterien sein: gibt es Bodenbakterien, die resilienter sind, wodurch entsteht ihre Stresstoleranz und in welchen Böden/Lebensräumen kommen sie vor? Durch Laboranalysen werden Einschätzungen zur mikrobiellen Bodenzusammensetzung möglich. Ein einfacher Indikator um Bodenverdichtung, Erosion oder Schadstoffbelastungen sichtbar zu machen und nachfolgend Maßnahmen zum Erhalt/zur Verbesserung des Schutzguts Boden ergreifen zu können. Ein weiterer Teil des Projektes ist die Erprobung einer App mit neu gestalteten Webportal für eine effektive Ergebniskommunikation und Vernetzung der Citizen Scientists sowie deren Training als „Biodiversitätsdetektive“.
Berlin
STADTSURFER*INNEN: MIT CITIZEN SCIENCE FÜR BEWEGUNG IM KIEZ
Eine Ideenskizze von: Technische Universität Berlin, Bezirksamt Pankow, Changing Cities e.V., Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
Unorganisierte Sport- und Bewegungslandschaften wurden schon vor der Pandemie nachgefragt. Besonders für Heranwachsende mit niedrigem Haushaltseinkommen sind körperliche und psychische Gesundheitsrisiken während der Pandemie in den Fokus gerückt. Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit zeigte, dass wohnungsnahe Freiräume für Heranwachsende als Potenzial für soziales Miteinander und Gesundheitsprävention ausgebaut werden können. Dabei gilt es gerade das Zusammenspiel virtueller Angebote und realer Aktivitäten zu erforschen. Denn jugendliche Lebenswelten vermischen Online- und Offline-Aktivitäten selbstverständlich, wie erste Ergebnisse aus Forschungsprojekten an der TU Berlin zeigen: Lokative Medien (z. B. für Tracking, Real-Time Navigation, Social Media) und mobile Devices verändern Sportaktivitäten, das Raumverständnis und die öffentliche Raumnutzung. Ausgehend von der Annahme, dass Online-Communities die Möglichkeiten, Dauer und Diversität körperlicher Aktivitäten Heranwachsender in öffentlichen Räumen erhöhen, widmet sich die Ideenskizze der Frage: Wie befördern digitale Medien die physische Bewegung von Jugendlichen? Ziel des Citizen-Science-Projektes ist, Jugendliche zu Mitforschenden zu machen, um konkrete und kreative Ideen für die nachhaltige Aneignung öffentlicher Räume zu entwickeln. Die Jugendlichen sollen als Wissensvermittelnde für Bewegung im Kiez gestärkt werden – online und offline.
Potsdam
WASSER IN DER LANDSCHAFT HALTEN
Eine Ideenskizze von: BUND Brandenburg e.V., Universität Potsdam
Mit ihrer Ideenskizze möchten die Einreichenden den Wasserrückhalt in der Landschaft verbessern, um (Moor-)böden, Kleingewässer und eine standorttypische Artenvielfalt zu erhalten. Zusammen mit ehrenamtlichen Moorpaten und Moorpatinnen, Wissenschaftler:innen Bodenkunde und Geoökologie und dem Wasser- und Bodenverband sowie Landwirt:innen sollen kleine Wehre und Staue an Entwässerungsgräben für den Wasserrückhalt wieder ertüchtigt werden und das alte Wissen der Wasserregulierung zutage gefördert werden. Die dringend notwendige Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des Landschafts- und Moorwasserhaushalt kann gelingen, wenn diese auf Akzeptanz der Anwohner*innen und Akteure vor Ort stoßen. Citizen Science ist hier der passende Ansatz, Bürger*innen komplexe Zusammenhänge verständlich zu vermitteln. Indem Bürger*innen einbezogen werden, gelingt es, ein gemeinsames Verständnis von unterschiedlichen Ansprüchen an die Landnutzung zu schaffen und mit lokaler Unterstützung wasserrückhaltende Maßnahmen in der Region zu verankern. Begleitend geht es um Fragen der nachhaltigen Bodennutzung: Welchen Interessen und Nutzungsdruck unterliegen Böden? In welchem Zustand befinden sie sich? Wie können die unterschiedlichen Bedürfnisse und Ansprüche nach Ernährungssicherung, Gesundheit, Erholung, Wohnen, sowie der Moorschutz, CO2-Speicher/ Klimaschutz und Artenschutz in Einklang gebracht werden? Welche Möglichkeiten der (Mehrfach-)Nutzung gibt es? Welche Handlungsspielräume werden genutzt?