Citizen Science auf die Plätze bringen: Wie das aussehen kann, zeigen die vielen abwechslungsreichen Ideen, die in der ersten Bewerbungsphase des Wettbewerbs im Frühsommer 2022 auf unserem Tisch landeten. Wo wir momentan stehen und was wir mit dem Wettbewerb erreichen möchten, erzählen wir euch in diesem Blogartikel.
Warum ein Wettbewerb?
Von Archäologie bis Zoologie, von lokal bis weltweit: Citizen Science als Forschungsansatz und Format der Wissenschaftskommunikation trifft man bereits in vielen verschiedenen Disziplinen an. Wie divers das Feld allein über die letzten Jahre geworden ist, veranschaulichen die über 200 Mitforschen-Projekte auf der Plattform von Bürger schaffen Wissen. Dabei wird weiterhin ein Großteil der Projekte von Hochschulen, Universitäten oder Forschungseinrichtungen ins Leben gerufen - das zeigt eine Umfrage unter den Projekten in 2020. Wir wissen jedoch, dass Wissen an so viel mehr Orten entsteht und angewandt wird. Und das oftmals unabhängig voneinander.
Mit dem Wettbewerb möchten Akteur*innen aus der Wissenschaft, aber insbesondere auch aus der Wirtschaft, kommunaler Verwaltung und den zivilgesellschaftlichen Organisationen auf Citizen Science als ein Werkzeug zur wissenschaftlichen und partizipativen Erforschung von lokalen Themen aufmerksam machen und diese einladen, zusammen Ideen zu entwickeln. Das Ziel: Die Stärken der jeweiligen Partner*innen an einen Tisch bringen und somit eine nachhaltige Verankerung von Citizen Science vor Ort fördern. Denn das Zusammenarbeit von verschiedenenen Menschen und Perspektiven ein Gewinn ist, das beweist Citizen Science jeden Tag aufs Neue.
Gemeinsam eine Idee entwickeln
Welches lokale Thema kann mithilfe von Citizen Science gemeinsam erforscht werden? Wie können Mitforschen-Aktionen im öffentlichen Raum aussehen? Und welche Impulse kann man für die nachhaltige Verankerung und Zusammenarbeit von und für Citizen Science setzen? In einer ersten Bewerbungsphase waren lokale Akteur*innen im Verbund eingeladen, dazu ihre Ideen zu skizzieren. Angesprochen wurden dabei sowohl Institutionen, die Citizen Science schon erfolgreich umsetzen, als auch Einrichtungen, die durch den Wettbewerb die ersten Schritte in Richtung Bürgerforschung gehen möchten. Durch den zweistufigen Wettbewerb sollten auch Einrichtungen und Vereine, die vielleicht bisher wenig Erfahrung in der Antragsstellung haben, ermutigt werden, zunächst eine Idee zu entwickeln und einzureichen. Nach der Bewerbungsfrist hatte unsere Wettbewerbsjury dann die schwierige Aufgabe zu entscheiden, welche fünf Finalist*innen sie ins Rennen für den Ideensprint schicken möchte.
Von der Idee zum Konzept: der Ideensprint
In den kommenden Wochen dürfen die fünf Finalist*innen nun gemeinsam mit ihren Kooperationspartner*innen ihre Idee zu einem Konzept ausarbeiten: Welche wissenschaftliche Fragestellung steht im Zentrum des Projektes? Wie können Bürger*innen konkret mitforschen und welche Ideen und Perspektiven haben sie gegebenenfalls selbst auf das Thema? Um diese und mehr Fragen zu beantworten, unterstützen wir die Finalist*innen im Ideensprint mit jeweils 5.000 Euro. Diese können beispielsweise für gemeinsame Workshops mit Kooperationspartner*innen und Bürgerforscher*innen, dem Testen von wissenschaftlichen Methoden für Mitforschen-Aktionen oder für erste Ansätze der lokalen Bekanntmachung der Idee eingesetzt werden. Um die Vernetzung vor Ort zu stärken und für die eigene Idee zu begeistern, können die Finalist*innen im September ihre Community zur Teilnahme an einer Online-Abstimmung aktivieren und Publikumspunkte sammeln, die mit 20 Prozent in die finale Wertung einfließen. Im Herbst 2022 kürt die Jury drei der eingereichten Finalist*innen, die ihre Konzepte anschließend mit einem Preisgeld von je 50.000 Euro in die Tat umsetzen dürfen. Wer die Finalist*innen sind, verraten wir euch genau an dieser Stelle in Kürze. Schaut also gerne die Tage nochmal vorbei! :)
Auf unserem Blog berichten wir ab nun regelmäßig über Aktuelles rund um den Wettbewerb, geben euch Einblicke in die Forschung und freuen uns natürlich auch sehr, bald den Finalist*innen und Preisträger*innen hier eine Bühne für ihre spannenden Citizen-Science-Aktionen zu geben.