Zur Stärkung und Verstetigung von Citizen Science im lokalen Raum wurden weitere Preisgelder an die Preisträger*innen verliehen. Gefördert werden produkt- und handlungsorientierte Ideen, die auf den bisherigen lokalen Citizen-Science-Projekten aufbauen oder diese weiterentwickeln. Das Projekt Stadtrandgeschichten gibt Einblicke.
Ein Teil des Projektteams im Oktober 2024 beim offiziellen Ende des Wettbewerbs „Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt“. Nach zwei intensiven Jahren heißt es Abschied nehmen. Doch wo sich Türen schließen, öffnen sich neue: Das Projekt Stadtrandgeschichten ist auf Nachhaltigkeit angelegt und wird in anderer Form weitergeführt.
Auf dem Markt der Möglichkeiten im Hamburger Kreativkaufhaus Jupiter hat das Projekt Stadtrandgeschichten Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges präsentiert: Aus den Stadtrandgeschichten Süderelbe soll perspektivisch eine Hamburger Forschungswerkstatt für Migrationsgeschichte entstehen, die Bürgerinnen und Bürger aus ganz Hamburg zur gemeinsamen Forschung einlädt.
Die Hamburger Forschungswerkstatt für Migrationsgeschichte will nicht nur Süderelbe, sondern ganz Hamburg erforschen. Dafür wird zur Zeit ein Netzwerk mit den anderen zwanzig Geschichtswerkstätten in der Stadt aufgebaut. Der erste gemeinsame Schritt: eine Kooperationsausstellung zu „Orten des Ankommens“, die 2025 eröffnet wird und dann an verschiedenen Standorten in ganz Hamburg gezeigt werden soll.
Die historische Forschung geht weiter: Unter anderem konnten wir einen Bildbestand von einem sogenannten Pavillondorf im Rehrstieg sichten. Zahlreiche solcher Pavillondörfer sind in Hamburg Anfang der 1990er Jahre errichtet worden, um der sprunghaft steigenden Zahl von Spätaussiedlern aus der zerfallenden Sowjetunion zu begegnen. Das Bild zeigt diese Unterkünfte im Hamburger Süden kurz vor dem Abriss 2004.
Auch die Archivrecherchen haben neue Ergebnisse gebracht: Im Staatsarchiv Hamburg sind unter anderem Zeitungsausschnitte über die Jahnhalle zu finden, die bis in die 1950er Jahre hinein in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs sogenannten Heimatvertriebenen eine provisorische Unterkunft bot bevor sie in andere Unterkünfte verteilt wurden. Der Zeitungsausschnitt aus dem Hamburger Echo vom 25. September 1956 zeigt den Abriss der Halle.